Wünsche sind keine Wunder

Prinzipiell muss gesagt werden, dass Wünsche aus einem völlig anderen Geisteszustand entstehen als Wunder. Wünsche haben Wunder nötig gemacht.

Im Gewahrsein deiner Vollkomenheit kanntest du kein Bedürfnis: Du warst tatsächlich wunschlos. Und somit warst du glücklich!

Das bedeutet, dass es unsinnig ist zu glauben, durch Wünsche bzw. durch deren Erfüllung glücklich werden zu können.

Im Wunsch-Denken des Ego-Geistes wäre ein Wunder, wenn Wünsche auf besonders phänomenale Art und Weise erfüllt werden würden. Es gibt also keinen Unterschied zwischen Wunsch und Wunder, sondern das eine erfüllt lediglich das andere bzw. stellt den Bedarf danach dar, um erfüllt werden zu können.

Wir denken nicht so!

Für uns sieht es ganz pragmatsich gesehen folgendermaßen aus: Wille geschieht immer vollständig, d.h. es git keinen Unterschied zwischen Geben und Empfangen! Wenn ein unerfüllter Gedanke (also ein Wunsch) gegeben wird, so wird Mangel empfangen. Das ist natürlich ein höchst eigenartiges Geschehen, denn es beschert demjenigen, der die Macht seines Geistes auf diese Art und Weise nützt, nicht nur gar nichts, sondern darüber hinaus das Verlangen danach.

Kannst du das verstehen?

Es ist in Wahrheit völlig unverständlich, weshalb solch ein Denken auch Phänomene wie Angst, Leid, Gewalt, Groll, Unsicherheit, Undankbarkeit und Tod bewirkt. Es entsteht ein Bedürfnis nach etwas, das jedoch nicht entstehen konnte. Es wurde nicht gewollt, sondern nur gewünscht. Ws wurden icht gegeben, sondern „muss gehabt werden“.

Ja, ist das nicht sehr, sehr eigenartig, verträumt, verspielt – und gar nicht wahr?

Eine gewünscht Welt existiert nicht, wiewohl sie aber trotzdem in der Zukunft irgendwann und irgendwie und mit irgendwem etc. vielleicht sein wird? Siehst du – deshalb nennen wir dies Traum, Illusion oder Maya.

Und was ist nun ein Wunder?

Ein Wunder erlöst dich von diesen völlig bedeutungslosen Wünschen, in denen das Opfer insofern die zentrale Idee ist, weil das, was gewünscht wurde, nicht gegeben, sondern sinnloserweise vorenthalten wurde. Und somit wurde das, was empfangen werden sollte, geopfert.

Und warum ist das überhaupt so? Ganz einfach deshalb, weil Wünsche Ideen sind, die nicht eins sind mit dem, der wünscht. Es sind in der Illusion der Getrenntheit aus der Not beborenen Mangelvorstellungen, in denen nicht mehr gefragt wird, ob ein Bedürfnis nach etwas, des es noch nicht gibt (das also erst gewünscht werden muss!), überhaupt besteht.

Der schlafende, bedürftige Geist taumelt angsterfüllt von einem Wunsch zum anderen, ohne je in der Erfüllung auch nur einies einzigen Ruhe zu finden.

Die Geburt ist ein Wunsch, der Tod auch. Der Sommer ist ein Wunsch, Bäume repräsentieren Wünsche und Autos auch! Die ganze Wahrnehmung ist auf allen ihren Ebenen das, was Wünschen ist.

Und das Wunder?

Das Wunder entfernt ganz behutsam, mächtig und liebevoll alle Wünsche aus deinem vom Egochristkind träumenden Geist – denn sie sind es, die zu viel sind!

Ja, sie werden nicht zu wenig erfüllt, sie sind bereits in ihrer Unerfülltheit zu viel. Du brauchst sie nicht. Du kannst stattdessen arm (an ihnen) im Geist werden und somit finen, was sie verborgen hatten. Du kannst einen Frieden und eine Geborgenheit in dir finden, die dich umhegt und dich beglückt.

Ein Wunder entfernt also den seltsamen Wunsch nach Krankheit eenso wie seinen Gegenspieler: den Wunsch nach Gesundheit. Und das tut es mit allen gegenteiligen, dualen Wünschen. Es gibt dir dafür: ein Wunder.

Und was ist das?

Eien Erfahrung, die nicht auf der aufflackernden Erfüllung eines Wunsches und auch nicht auf der Desillusionierung bei seiner Nichterfülltheit beruht.

Du erlangst diese Erfahrung durch Vergebung, indem du z.B. nicht mehr darauf bestehst, dass dir irgendjemand irgendetwas schuldet. Du kommst in diesen inneren Frieden dadurch, indem du nicht mehr deine Wünsche wertschätzt, sie geachtet haben willst oder ihre Missachtung fürchtest, sondern indem du erleben willst, was geschieht, wenn du erlaubst, das sie still werden dürfen. Wenn du also selbst erfahren willst, was dir gegeben wird, wenn du nicht etwas Bestimmtes haben willst.

Wünsche tun weh, dein Wünschen tut weh! Manche Wünsche scheinen Wohltuendes zu versprechen, doc da sie Wünsche sind, sind sie keine Gaben, sondern das wehtuende Verlangen danach. Und so zu denken ist das, was Leid bewirkt. Wenn du dich in diesem Denken, diesem Wünschen mit anderen verbindest, so erzeugt ihr das morphogenetische (Traum-)Feld Hölle. Beginnst du nun zu beten:“DEIN WILLE geschehe“, so ist dieser WILLE völlig verschieden von deinem Wünschen. Du hättest auch nicht um SEINEN WILLEN gebeten, wenn dein Wünschen dir genügen würde!

Und das Wunder?

Das Wunder bezeugt deinen Geisteswandel, von deinen Wünschen so erlöst zu werden, dass du weder in NOt kommst, weil du gar keine Wunsch-Befriedigung mehr erlebst, noch dass du in der Not bleibst, die durch deine Wünsche entsteht. Der HEILIGE GEIST, DER dirin dieser Situation hilft, entfernt also allmählich deine Wünsche (weil du selbst sie still zu IHM bringst) und erfüllt sie so weit, als das ER sie nicht betont, sondern sie dir so erfüllt, dass du nicht an sie gebunden bleibst.

So kannst du dich erlösen! So gibst du WUnder und empfängst sie. Und so lässt du das, was zu viel ist, behutsam entfernen – denn du brauchst es nicht: Vollkommenheit genügt!

Michael Ostarek im Dez. 2007

2 Gedanken zu „Wünsche sind keine Wunder“

  1. Danke für diese Erklärungen, und danke auch für die heutige Frühsession.
    Endlich lerne ich ‚im Paradox‘ zu lernen. Diese deutlichen Erklärungen sind immer wieder soooo wichtig für mich.

    Danke, Michael 🙂

  2. Wunderschön. Ja, das erlebe und lerne ich auch, jetzt gerade und immer wieder. Ich wollte meinem Kind eine neue, coole Jacke kaufen, musste aber feststellen, dass sie sehr teuer sind. Habe dann losgelassen, innegehalten und festgestellt, dass ich noch drei gebrauchte Jacken habe, die wir geschenkt bekommen haben. Die sind gerade schmuddelig genug, dass ich nicht an sie gebunden werde.

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