Über den Kurs reden ist nicht der Kurs

Neulich besuchte ich einen lieben Freund, und wir haben recht ausführlich über den Kurs gesprochen. Im Verlauf des Gesprächs merkte ich immer wieder, dass das alles zwar sehr schlau, aber irgendwie auch sehr sehr anstrengend war. Irgendwann im Gespräch habe ich dann mitten im Satz aufgehört zu sprechen und war einfach nur noch still — … … … … …

Da war sie wieder: meine Freude, mein Leben, diese lebendige Stille, die ich über alles liebe!

Es ist also wirklich wichtig still zu werden. Ich muss meine eigene Stimme (= Egostimme) still werden zu lassen, damit ich überhaupt die Stimme für Gott, also meine wirkliche Stimme wieder höre.

Womit ich die Stimme für Gott übertöne ist gänzlich egal – ich kann sie sogar mit „lauten“ Gedanken über den Kurs übertönen. Ich musste das erstmal selbst verstehen: Gedanken über den Kurs sind nicht der Kurs!

Eigentlich total logisch. Wenn in der Sportschau überFussball diskutiert wird, ist das nicht Fussball, sondern Diskussion. Wenn über Liebe gesprochen wird, ist das nicht Liebe, sondern Palaver. Und wenn über den Kurs gesprochen wird, dann wird der Kurs eben in just diesem Moment nicht praktiziert sondern verleugnet.

Also lass uns weiter ganz still sein, und nach Hause gehen! Wir brauchen diese Stille, denn wir wollen leben 🙂 Und dann können wir immer noch – in aller Stille – Blumen gießen, die Wohnung aufräumen, arbeiten gehen, und eben die ganz normalen Dinge des Alltags erledigen. Still und Froh und Glücklich und Behütet und im Himmel.

Also: Lass uns Still sein, und heute nach Hause gehen.

Sei gesegnet, in all deinem Tun!

3 Gedanken zu „Über den Kurs reden ist nicht der Kurs“

  1. Lieber Felix,

    ich kann Dir nur zustimmen. Was hatte ich mich anfangs abgemüht, den Kurs verständlich zu machen, ihn näherzubringen, die Übungen zu erklären, sogar ihn zu verteidigen usw. .
    Stille ist immer die einzige Antwort auf alles, was uns etwas anderes fühlen lässt, als absoluten Frieden.
    Sehr schönes Beispiel auch gestern abend. Mein Freund hatte starke Zahnschmerzen und ich wollte ihm irgendwie helfen. Er bat mich, ihn einfach nur in Ruhe zu lassen. Ruhe, das war das Stichwort. Ich ging in mein Zimmer, wurde still und machte meine Lektion. Was ich da erfuhr, war überwältigend. Wir sind so sehr verantwortlich für unsere Gedanken, dass auch die liebevollsten fürs o r glichen Gedanken eine Verletzung für den „anderen“ darstellen. Was gebe ich Dir – was ist meine Entscheidung? – Sorge, dass du deine Zahnschmerzen loswirst, dass es nicht schlimmer wird, dass du den Artz aufsuchen musst? – das ist dem Schmerz zustimmendes Geplapper. Oder werde ich ruhig und sage stattdessen: „Frieden und Freude biete ich dir an“, werde dann still und bitte einfach um ein Wunder, welches ich nicht bestimme, wie es auszusehen hat. Heute morgen kam er zu mir und sagte, dass es ihm besser ginge und dass er sogar durchschlafen konnte. Da kann ich innerlich nur DANKE sagen.

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